Frage:
Todestag von Ekel Alfred - Darsteller Heinz Schubert - sind wir Deutschen wirklich so?
2009-02-12 10:23:27 UTC
Die dusselige Kuh hat sich wohl für immer in das Gedächtnis des Publikums eingegraben wie seine Fußbad in der Salatschüssel.... nicht zu vergessen seine ganz und gar eigene Art Kohlrouladen zuzubereiten.
Dabei war dieser großartige Komödiant ja noch viel mehr als das.... nciht zuletzt hatte ein Peter Zadek den Mimen auserwählt, mit ihm nach Paris und das deutsche Theater zu repräsentieren.... Danke Heinz Schubert!
Sechs antworten:
2009-02-12 17:14:06 UTC
Auf keinen fall sind wir Deutschen so wie es von Heinz Schubert als Komödiant Dargestellt würde. Er war ein großartiger Deutscher Schauspieler.



INFO:

Der Sohn eines Schneidermeisters geriet nach Einzug in den Volkssturm zu Ende des Krieges in britische Kriegsgefangenschaft. Nach dieser begann er eine Schauspielausbildung in Berlin. 1951 holte ihn Bertolt Brecht persönlich an sein Berliner Ensemble, wo Schubert bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 blieb. In der Bundesrepublik arbeitete er ab 1961 sowohl als Theaterschauspieler (u.a. in München, Hamburg, Stuttgart oder Berlin) als auch als Schauspiellehrer, wofür er den Professorentitel erhielt.



Bereits 1958 debütierte Schubert auch als Filmschauspieler. Zunächst arbeitete er für Produktionen der DEFA und spielte u.a. die Rolle des Schweizerkas, die er oft am Berliner Ensemble gegeben hatte, in der Film-Version des Brecht-Dramas und zudem in Märchenfilmen oder in der beliebten Stacheltier-Reihe. In der 1962 fertiggestellten DEFA-Komödie Auf der Sonnenseite (Regisseur Ralf Kirsten, Hauptrollen Manfred Krug und Marita Böhme) spielte Heinz Schubert in unnachahmlicher Ekel-Alfred-Manier den Brigadier Schnepf.



Nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik 1961 spielte er auch in Fernsehproduktionen.



1973 erhielt er schließlich mit dem Ekel Alfred eine Rolle, die ihn beim Publikum ungleich populärer als sein übriges Werk machen sollte und gegen deren Image er lange Zeit vergeblich anzukämpfen versuchte. In der satirischen ARD-Serie Ein Herz und eine Seele von Wolfgang Menge spielte er als Alfred Tetzlaff die Karikatur des rechtskonservativen Spießbürgers und Familientyrannen. Die nach dem britischen Vorbild Till Death Us Do Part von Johnny Speight gestaltete Serie sorgte durch ihre Themen und ihr Vokabular für zahlreiche TV-Skandale und wurde zum Publikumsmagneten. Heinz Schubert wurde damit wider Willen auf die Rolle des tyrannischen Spießbürgers festgelegt.



Dass der wandlungsfähige Schauspieler eine wesentliche größere Bandbreite zu bieten hatte, bewies er durch seine vielgelobte Darstellung des Hadschi Halef Omar in der 26-teiligen ZDF-Fernsehserie Kara Ben Nemsi Effendi (1973-1975) nach Karl May mit Karl-Michael Vogler, Hans Epskamp und Joachim Regelien in weiteren Hauptrollen, durch Hauptrollen in Kinofilmen wie Der starke Ferdinand (Regie: Alexander Kluge) oder Hitler – Ein Film aus Deutschland, in dem er unter der Regie Hans-Jürgen Syberbergs sowohl Hitler als auch Heinrich Himmler verkörperte. Außerdem spielte Schubert u.a. neben Michael Caine in dem britischen Agentenfilm Finale in Berlin. Dabei wurde er für die deutsche Fassung sogar von einem Kollegen (Rolf Schult) synchronisiert. Daneben übernahm Schubert immer wieder durchgehende oder wiederkehrende Rollen in TV-Serien (etwa den Privatdetektiv Fetzer in Detektivbüro Roth oder den Dr. Fink im ZDF-Mehrteiler Der große Bellheim). 1996 spielte er ein weiteres Mal die Hauptrolle in einer Serie von Wolfgang Menge, Mit einem Bein im Grab. Diese deutsche Adaption der enorm erfolgreichen britischen BBC-Serie One Foot in the Grave von David Renwick beinhaltete mit dem von Heinz Schubert gespielten Viktor Bölkhoff wiederum eine Karikatur des Klein- und Spießbürgers. Im Gegensatz zu Ein Herz und eine Seele verkörperte er diesmal allerdings nicht mehr den Familientyrannen, sondern einen vorzeitig pensionierten Miesepeter, dem von seiner Umwelt allerdings auch übel mitgespielt wird.



Neben seiner Arbeit als Schauspieler liebte Heinz Schubert die Fotografie. Besonders bekannt sind seine zahlreichen Fotos von verschiedenen Schaufenstern und Schaufensterpuppen, mit denen er auch 1977 auf der documenta 6 in Kassel vertreten war. 1979 veröffentlichte er darüber den Bildband Theater im Schaufenster mit Schwarzweiß- und Farbfotos.



Heinz Schubert wurde für seine künstlerische Arbeit u.a. mit der Goldenen Kamera (1993) und dem Adolf-Grimme-Preis (1994) ausgezeichnet. Er starb am 12. Februar 1999 im Alter von 73 Jahren in Hamburg, wo er viele Jahre als Schauspiellehrer tätig war, an einer Lungenentzündung. Er ist auf dem Friedhof der Friesenkapelle in Wenningstedt auf Sylt beigesetzt.
ornella
2009-02-18 20:20:10 UTC
Wenn schon der Toten gedacht wird :



Heute ist auch der Todestag von Michelangelo, dem grössten Künstler aller Zeiten. (18. Februar 1564)
2009-02-16 17:44:08 UTC
"Ekel Alfred" war eine Parodie, eine Satire. Es handelt sich als um in Quäntchen Wahrheit, die überzogen dargestellt wird.
2009-02-14 20:38:10 UTC
Ja.
2009-02-14 02:07:02 UTC
So humorvoll? Nein das sind wir Deutsche nicht.

Aber das war es ja, was Ekel Alfred die Einschaltquoten bescherte.
2009-02-12 22:38:33 UTC
nein so sind wir Deutschen nicht um himmels willen nein:):):)Aber ich schaue mir diese alten Serien sehr gerne an gewöhnlich immer um Silvester rum.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
Loading...