Giuseppe Arcimboldo (geb. 1527-gest. 1593)
Giuseppe Arcimboldo war ein berühmter italienischer Maler. Er
wurde in der italienischen Stadt Mailand geboren. Zu seinen
Lebzeiten war Arcimboldo sehr berühmt, aber bald nach seinem
Tod wurde er vergessen.
Der Maler wechselte gern die Schreibung seines Vor- und
Nachnamens. Je nachdem, wie der Künstler aufgelegt war, nannte er sich Joseph, Josephus oder Giuseppe; Arcimboldi, Arcimboldo oder Arcimboldus. Gerne wird er auch als Zaubermaler bezeichnet, da seine Gemälde den Betrachter in eine magische Welt entführen.
Sein Leben
In seiner Jugend lebte Giuseppe in Mailand. Er lernte bei seinem
Vater, mit dem er gemeinsam für den Mailänder Dom schöne
Glasfenster entwarf.
Der österreichische Kaiser Ferdinand I. entdeckte den Künstler
und engagierte ihn als Hofmaler in Wien. Arcimboldo weilte lange am kaiserlichen Hof der Habsburgerfamilie – er blieb 25 Jahre in ihren Diensten.
In Prag war er auch der Hofmaler von Kaiser Rudolf II. Hier
entstanden seine berühmtesten Bilder. In Prag wurde er auch geadelt.
In seinen letzten Jahren kehrte Arcimboldo zurück nach Mailand, wo er im Alter von 66 Jahren am 11. August 1593 starb.
Renaissance (Sprich: Rönessaus)
Die Zeit, zu der Giuseppe lebte, nennt man Renaissance. Das ist
ein französisches Wort und bedeutet übersetzt so viel wie
„Wiedergeburt“.
Die Menschen damals waren lebenslustig, deshalb sind Kunstwerke aus dieser Zeit meist sehr farbenfroh.
Zu dieser Zeit waren die Kunstwerke aus der Antike (der
griechischen und römischen Kunst vor mehr als 2000 Jahren)
sehr beliebt.
Genauso wunderschöne Werke wollte man in der Renaissance
schaffen. erstellt von Ingrid Lorenz für den Wiener Bildungsserver
Die Gemälde von Arcimboldo
Arcimboldo malte zahlreiche fantasieanregende Gemälde. Die
Jahreszeiten malte er gleich mehrmals in verschiedenen Ausführungen.
Sie symbolisieren auch vier Altersstufen und vier
Temperamente (von heiter bis schlecht gelaunt).
Besonders bekannt sind auch vier andere seiner Werke, nämlich
die Elemente (Feuer, Erde, Wasser, Luft).
Die Bilder des Malers sind allegorische Bilder. Allegorisch
bedeutet so viel wie bildhaft oder gleichnishaft. Er versuchte,
die Aussage seiner Bilder mit Hilfe von verschiedenen Symbolen
(Zeichen) für die Menschen verständlich zu machen.
Der Frühling (1573)
Dieses Bild gehört zu der vollständigen
Serie der vier Jahreszeiten, die heute
im berühmten Pariser Nationalmuseum,
dem Louvre (Sprich: Luvr) hängen.
Arcimboldo verwendete viele Pflanzen,
die zu dieser Jahreszeit wachsen,
um den Kopf des „Frühlings“ zu gestalten.
Der Frühling erscheint in einem prächtigen
Pflanzenkleid. Blätter, Kräuter und Blumen
zieren den fröhlichen Boten.
Da es vier Serien gibt, hängen im Kunsthistorischen
Museum in Wien der „Sommer“ und der „Winter“.
erstellt von Ingrid Lorenz für den Wiener Bildungsserver
Der Sommer
Bei der Darstellung des Sommers
malte Arcimboldo Obst, Gemüse und
Getreide, um einen menschlichen Kopf
zu formen. Das Bild ist eine wahre
Farbenpracht. Ein Hemd aus Getreideähren;
Zähne aus Erbsen; eine Gurken-
Nase; das Gesicht aus Knoblauch, Kirschen,
einer Birne, einem Pfirsich; Haare aus
Zwetschken, einer Melone, Himbeeren,.....
Bekommst du nicht Lust, die Früchte zu
verkosten?
Der Herbst
Der Herbst steckt in einem zerborstenen
Weinfass. Ãpfel und Birnen formen sein
Gesicht, als Mund dient eine Kastanie, ein
Pilz findet als Ohr seine Verwendung.
Haare haben die Form von Weintrauben
und Weinblättern. Eine Melone oder ein
Kürbis formt den Hinterkopf.
erstellt von Ingrid Lorenz für den Wiener Bildungsserver
Der Winter (1572)
Der Künstler verwendete bei diesem
Gemälde immergrüne Pflanzen, die im
Winter ihre Blätter nicht verlieren. Der
Winter ist ein grimmiger und trauriger
Geselle. Sein Hals ist ein vertrockneter
Baumstamm, in eine Strohmatte gehüllt.
Ein Baumschwamm stellt den mürrischen
Mund dar. Astansätze sind die Bartstoppeln.
Der gröÃte Teil des Kopfes wird durch
Rinde, abgebrochene Ãste, verschiedene
Zweige, Astlöcher und Luftwurzeln dargestellt. Die leuchtend
gelb-orangen Zitrusfrüchte erinnern an Arcimboldos Heimat.
Der Bibliothekar (um 1566)
Dieses Gemälde hängt in einem schwedischen
Museum. Hier verwendete der
Künstler verschiedene Bücher, um etwas
über den Beruf dieses Mannes – nämlich
Bibliothekar - zu erzählen.
Wenn du ganz genau schaust, erkennst
du, dass auch Gesicht und Nase aus
verschiedenen Buchrücken geformt
sind. Seine Haarpracht bilden die vielen
Seiten eines aufgeschlagenen Buches.
erstellt von Ingrid Lorenz für den Wiener Bildungsserver
Das Wasser (1566)
Heute kannst du dieses Gemälde
im Kunsthistorischen Museum in
Wien bewundern. Der Künstler
stellte das Element „Wasser“ mit
Hilfe der unzähligen Lebewesen,
die darin leben, dar.
Perlenohrringe und eine Perlenkette
schmücken den Kopf. Dieses
Bild ist ein richtiges Suchbild.
Kannst du die verschiedenen Fische, Krebse, Muscheln finden?
Entdeckst du das Walross und die Robben? Siehst du das zarte
Krönchen auf dem Kopf?
Das Feuer (1566)
Auch dieses Gemälde, das zu den vier
Elementen gehört, befindet sich im
Kunsthistorischen Museum in Wien.
Arcimboldo verwendete bei dieser
Darstellung Licht- und Feuerquellen.
Brennende Holzscheite bilden den
leuchtenden Haarschopf. Ein meterlanger
Docht stellt die Stirn dar. Ein
Bündel Streichhölzer sind der Oberlippenbart,
eine Ãllampe das Unterkiefer.
erstellt von Ingrid Lorenz für den Wiener Bildungsserver
Vertumnus (1590-1591)
Dieses Gemälde entstand, als Arcimboldo
bereits nach Mailand zurück gekehrt
war. Das Bild malte er zu Ehren Kaiser
Rudolph II. und schickte es ihm auch nach
Prag. Es ist ein Kopf- und Schulterportrait
des Kaisers und zeigt ihn in Form von
Vertumnus, den alten römischen Gott der
Vegetation und der Umwandlung. Rudolph
besteht völlig aus Früchten, Blumen und
Gemüse. Der Kaiser selbst schätzte dieses
Bild besonders.
Gemüse in der Schale
Das ist eine Schale mit Gemüse –
kein Zweifel! Das Bild zeigt jedoch
gleichzeitig auch den alten Gärtner.
Aber wo? Ich verrate dir etwas:
Dreh doch das Bild ein wenig und
schau genau!
Es ist kaum zu glauben, dass dieses
Bild schon über 400 Jahre alt ist.
Der Koch
Was gibt es hier wohl Gutes auf dem Teller? Ein Hühnchen?
Ein Schweinchen? Arcimboldo nannte dieses Gemälde „Der Koch“. Warum das? Nun, dreh das Bild ein wenig, dann
wirst du von selber draufkommen!
Die Bilder zur Kartei dürfen wir aus Rechtsgründen nicht
darstellen. Passende Bilder finden sich aber im Internet unter
Bilder downloaden, auf die passende GröÃe ziehen, ausdrucken,
ausschneiden, in die Kartei einkleben und folieren.
Arcimboldo im KidsWeb